Goldener Schnitt – das ist eine Kompositionsregel, die dir dabei hilft, deine Food Fotos harmonisch zu arrangieren.
Fotos, die sich daran orientieren, wirken besonders harmonisch auf das menschliche Auge. Wobei an dieser Stelle das Wort “Regel” nicht ganz zu trifft. Der goldene Schnitt ist viel mehr eine Orientierungshilfe, die du für das Arrangement deiner Fotos benutzen kannst, damit deine Food Fotos einfach ansprechend aussehen und zum absoluten Hingucker werden.
Goldener Schnitt – was ist das überhaupt?
Der goldene Schnitt ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Schon in der Antike benutzten die alten Griechen den goldenen Schnitt, um ihre in Harmonie perfektionierten Tempel zu bauen. Die Proportionen des goldenen Schnitts finden sich aber nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Kunst und in der Natur wieder. In einem Romanesco zum Beispiel. Oder einem Schneckenhaus.
Besonders faszinierend: Selbst der menschliche Körper besitzt die Proportionen des goldenen Schnitts.
Food Fotos, die sich am goldenen Schnitt orientieren, wirken besonders:
– attraktiv
– perfekt
– harmonisch
Unser menschliches Auge kann einfach nicht anders, als den goldenen Schnitt als ästhetisch und ansprechend zu empfinden. Deswegen solltest du diese Regel unbedingt für deine Food Fotos nutzen!
Beim goldenen Schnitt handelt es sich um ein Aufteilungsverhältnis zweier Größen zueinander. Es geht um die Teilung einer Strecke in zwei Teile, bei denen sich die größere Strecke zur kleineren genauso verhält, wie die größere zur ganzen Strecke. Das mathematische Verhältnis liegt bei 1:1,618. Das musst du dir aber zum Glück nicht merken, es gibt nämlich eine ganz simple Vereinfachung des goldenen Schnitts, die du mit Sicherheit schon kennst!
Vereinfachung des goldenen Schnitts: Die Drittel-Regel
Keine Sorge, du brauchst jetzt aber nicht beim nächsten Shooting den Taschenrechner herauskramen, denn es gibt eine vereinfachte Variante des goldenen Schnitts, die sich perfekt in der Fotografie anwenden lässt: Die Drittel-Regel.
Das Bild wird mit Hilfe horizontaler und vertikaler Linien in neun gleich große Rechtecke geteilt.
Worauf du achten solltest:
Das Hauptobjekt deines Foto Motivs (z.B. deinen herrliches Tortenstück) solltest du auf den Linien und Schnittpunkten platzieren. Auch andere Objekte, die sich eher im Hintergrund befinden, kannst du mit Hilfe der Drittel Regel harmonisch arrangieren.
Um dir das Fotografieren zu erleichtern, kannst du dir dieses 3 x 3 Raster direkt auf dem Kameradisplay anzeigen lassen. Auf deinem Smartphone ist diese Einstellung wahrscheinlich sowieso schon aktiviert.
Auch in der Nachbearbeitung kannst du im Bearbeitungsprogramm deiner Wahl das Raster einstellen und bekommst so die Linien wieder angezeigt.
Warum goldener Schnitt & Drittel-Regel in der Food-Fotografie so wichtig sind:
Wenn du dein Food auf die Linien platzierst, lenkst du den Blick des Betrachters ganz gezielt auf diesen Punkt. Auch wenn es dir am Anfang vielleicht noch nicht so bewusst ist, dieser Fokus spielt sehr in den Bereich von Storytelling in der Food-Fotografie.
Mein Tipp: Was oft vergessen wird, ist die Leserichtung, in der wir Bilder “lesen”. In der westlichen Welt, in der unsere Schreibrichtung von links nach rechts verläuft, sind es unsere Augen gewohnt, in dieser Richtung Botschaften zu entschlüsseln. Auch Fotos können so gelesen werden: Stell’ dir vor:
- Deine Einleitung sind ein paar Kuchenkrümel oder ein paar Gewürze oder Nüsse.
- Dann kommt der Hauptteil – also in dem Fall ein leckeres Stück Schokoladenkuchen – auf den Achsen den Drittel-Regel.
- Der Schluss wird von einer Tasse Kaffee im Hintergrund, oder einem anderen Objekt, das inhaltlich zu deinem Food-Thema passt, abgerundet.
Läuft dir da nicht auch schon das Wasser im Mund zusammen oder kribbelt alles in dir, weil du endlich mit deinem nächsten Food-Shooting beginnen möchtest? Mir geht es jedes Mal so, wenn ich meine Foto-Shootings plane. Warum eine gute Planung so wichtig ist, verrate ich dir deswegen auch in meinem nächsten Blog Beitrag.
Zurück zur Bildgestaltung mit dem goldenen Schnitt bzw. der Drittel-Regel
Auch wenn der goldene Schnitt das Nonplusultra der Architektur, der Kunst und der Natur ist, ist es in der Fotografie unfassbar schwer, die korrekten Proportionen mit dem bloßen Auge zu erkennen und das Bild danach auszurichten.
Die Drittel-Regel lehnt sich als vereinfachte Form an den goldenen Schnitt an. Mit ihr kannst du dein zubereitetes Food mit WOW-Effekt so arrangieren, dass sich der Fokus auf die wichtigen Elemente in deinem Bild richtet. Platziere dafür einfach die Objekte, die du hervorheben möchtest, auf den Achsen des Rasters der Drittel-Regel und schon entsteht ein harmonisches Bild, das dir und sicherlich auch deinen Kund:innen richtig gut gefällt.