Business-Tipps

3 Gründe, warum du nicht kostenlos fotografieren sollst

Bekommst du auch immer wieder Anfragen von Firmen, die deine Food-Fotos kostenlos nutzen möchten? Oder dir ein Produkt als Bezahlung anbieten? 

Im Austausch mit Foodbloggern, Influencern und Content Creatorn höre ich immer wieder den gleichen Frust: „Niemand will für meine Fotos bezahlen, ich bekomme maximal ein Produkt als Bezahlung angeboten.“

Lass dir gesagt sein: Deine Arbeit hat einen Wert!

Oder hast du bei deinem letzten Job etwa umsonst gearbeitet? Hat dein Chef dir statt Geld eine Anerkennung/ein Produkt ausgezahlt? 

Wenn wir das so betrachten, klingt es plötzlich ganz logisch, dass wir für unsere Arbeit ein Honorar verlangen! Deine Fähigkeiten und deine Zeit sind ebenso wertvoll wie in jedem anderen Job. Und vergiss nicht die Nutzungsrechte für deine Food-Fotos!

Wenn du deinen Kunden hochwertige Fotos lieferst, solltest du dafür auch angemessen bezahlt werden. 

Hier sind drei knallharte Gründe, warum du niemals wieder kostenlos fotografieren solltest.

Meine Erfahrung: Merke dir diese drei Punkte zu deiner Food-Fotografie

Die Erfahrungen, die ich im Austausch mit anderen zu hören bekomme, lassen mich meist kopfschüttelnd zurück. Es wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass eine erfahrene Food Fotografin ein komplettes Shooting im Austausch gegen ein Teller-Set umsetzt.
Oder eine ganze Rezeptreihe (inklusive Rezeptentwicklung) im Austausch gegen eine Verlinkung fotografiert wird.

Falls dir das auch schon passiert ist, merk dir am besten drei Dinge:

  1. Food Fotografie gehört bezahlt.
  2. Es ist nicht dein Fehler. Einige Firmen (schwarze Schafe), versuchen unerfahrenen Bloggern oder Influencern zu erklären, dass diese Vorgehensweise normal sei. Das ist sie nicht.
  3. Die meisten Unternehmen wissen ganz genau, dass Food Fotografie Geld kostet und haben ausreichend Budget dafür zur Verfügung.

Lass mich ehrlich sein: Es gibt sie immer wieder, diese Anfragen von Firmen, die kostenlose Food-Fotos wollen und dir im Gegenzug ein Produkt oder ihre Reichweite anbieten.

Habe ich auch schon Produkte als Bezahlung angeboten bekommen?
Am Anfang, ja.
Und selbst heute noch ab und zu.

Habe ich mich darauf eingelassen?
Am Anfang ein paar Mal, ja.
Heute: auf gar keinen Fall!

Habe ich daraus gelernt?
JA – und genau diese Erfahrung möchte ich teilen, damit du nicht denselben Fehler machst.

Food-Fotografin Denise Schuster
Wie viel sind deine Food-Fotos wert? - Mache den Check!
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Warum viele Firmen versuchen, dich mit Produkten zu bezahlen

Diese Entwicklung dürfen wir tatsächlich den sozialen Medien zuschreiben.
Vor einigen Jahren, als Social Media noch am Anfang stand und niemand wusste, wie sehr sich unser Leben durch Instagram & Co. verändern würde, stand den Unternehmen wirklich noch kein Budget für Marketingmaßnahmen auf diesen Kanälen zur Verfügung.

Blogger oder Influencer waren als Beruf noch nicht bekannt und für die meisten war es ein nettes Hobby. Klar haben sie sich darüber gefreut, eine kostenlose Küchenmaschine oder einen Jahresvorrat Nudeln geschenkt zu bekommen. So habe ich auch angefangen. Das war aber vor knapp 10 Jahren.

Manchmal klingt es vielleicht auch verlockend, aber am Ende des Tages brauchst du Geld, um deine Rechnungen zu bezahlen und deine Geschäftskosten zu decken.

Beispiel: bezahlte Food-Fotografie Kooperation mit Thomas Henry
Beispiel: bezahlte Food-Fotografie Kooperation mit Thomas Henry

Die Branche hat sich in kurzer Zeit enorm professionalisiert und die Budgets für Social Media Marketing übersteigen mittlerweile oft das Budget für klassische Werbemaßnahmen.

Die Honorare einiger Fashion- oder Beauty-Influencer liegen bei mittleren 5-stelligen Summen für EINEN Post.

Natürlich versuchen Unternehmen, das Maximum aus ihren Budgets rauszuholen. Wer sagt schon nein zu kostenloser Werbung?

Sie müssen ihre Gewinne maximieren und versuchen deswegen, Inlfuencer und Blogger mit sogenannten Barter Deals zu locken.

Was sind Barter Deals?

Ein Barter Deal bedeutet, dass eine Leistung nicht gegen ein Honorar, sondern gegen eine nicht-monetäre Leistung vergütet wird. Das kann ein kostenloses Produkt sein, ein Hotelaufenthalt, eine Reise, … klingt verlockend – nur kann mit einer Reise oder einer Packung Nudeln niemand die Miete bezahlen.

Dieselben Firmen geben an anderer Stelle 5- bis 6-stellige Beträge für Fotoshootings und Filmdrehs aus.

Sie haben genug Budget, glaub mir.

Und sie wissen, dass Food Fotos einen Preis haben.

Trotzdem versuchen viele Firmen nach wie vor, die Unwissenheit und Unsicherheit auf den sozialen Medien auszunutzen, um an kostenlosen Content zu kommen.

Damit dir das nicht mehr passiert, lies dir die drei Gründe gut durch.

1. Was nichts kostet, wird nicht wertgeschätzt

Das kennst du bestimmt von dir selbst: Die Dinge, für die wir viel Geld ausgeben, schätzen wir vielmehr wert.

Egal ob es ein paar teure Schuhe sind, das neue Sofa oder ein teures japanisches Messer. Wir behandeln diese Dinge mit Sorgfalt, pflegen sie und geben gut darauf acht.

Die 5,- € Flip-Flops dagegen schmeißen wir in die Ecke. Auf dem alten Sofa macht der Rotweinfleck auch nichts mehr aus und das Supermarkt-Messer landet in der Spülmaschine (wo nie ein Messer landen sollte).

Und genau so ist es mit dir und deinen Food Fotos.

Die Kunden, für die du kostenlos arbeitest, sind meist die schwierigsten. Mit den größten Anforderungen.

Ein Beispiel:

Ich bekam mal eine Anfrage für irgendein Superfood-Produkt. Im Anhang der Mail befand sich direkt ein detailliertes Briefing dazu. Es sollte ein Rezept mit dem Superfood entwickelt werden. Ein Frühstücksrezept. Dazu gab es eine lange Liste an Zutaten, die bitte ich nicht verwende.

Dann sollte ein Foto gemacht werden. Dazu gab es eine genaue Beschreibung, wie das Foto aussehen muss.

  • Ein heller Untergrund.
  • Ein rustikaler Teller.
  • Bitte in der Topshot Perspektive.
  • Und der Text zum Instagram Post wurde auch vorgegeben.

Achja und die Bezahlung? Ein Superfood-Paket.

Danke. Nein.

Eine bezahlte Kooperation hingegen findet auf Augenhöhe statt.

Dein Input und deine Meinung als Expertin wird angehört und geschätzt.

Ich bekam vor einigen Wochen von einer Agentur einen riesigen Blumenstrauß mit einer handgeschriebenen Karte als Dank für ein gemeinsames Shooting. Die Kundin bedankte sich für die schönen Fotos. Das Honorar dafür lag im 5-stelligen Bereich.

Über den Blumenstrauß habe ich mich mindestens genauso gefreut.

Bezahlte Food Fotografie Kooperation mit Schär
Bezahlte Kooperation mit Schär

2. Du wirst dich nicht weiter entwickeln

Kennst du das? Eine Firma bittet dich um 5 kostenlose Food-Fotos und ein Rezept. Sie gibt sich große Mühe, um dich von ihrem Vorschlag zu überzeugen und “lockt” mit angeblichem Mehrwert, den du aus dieser Zusammenarbeit ziehst. 

Ein Beispiel:

“Wir haben eine große Reichweite. Das entwickelte und fotografierte Rezept teilen wir auf unserem Blog und in unseren Social-Media-Kanälen. Deine Food-Fotos und deine Arbeit wird dadurch viel Aufmerksamkeit bekommen und deine Bilder werden bekannter.

Dadurch werden dich viele entdecken und es entstehen neue Aufträge. Und – natürlich bekommst du die Packung Müsli umsonst!”

Die große Reichweite der Firma wird dir NICHT helfen, neue und vor allem bezahlte Aufträge zu bekommen. Die Zielgruppe der Firma interessiert sich nicht für dein tolles Food-Foto, sondern für das dargestellte Produkt/Lebensmittel. Die Personen, denen deine tollen Fotos angezeigt werden, sind nicht DEINE Zielgruppe!

Und eine kostenlose Packung Müsli ist das Ganze auch nicht wert!

Lass dir gesagt sein: kostenlose Shootings bringen dich nie weiter. Du wirst immer auf dem Hobby-Level stehen bleiben.

Mit deinen Food Fotos Geld zu verdienen ermöglicht es dir, dieses Geld wieder in dich und deine Fotos zu investieren. In Fortbildungen, in neues Equipment. Neue Foto-Untergründe, schöne Requisiten oder in deine eigene Website.

Kurz: Ohne Bezahlung bleibt die Food Fotografie ein teures Hobby.

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3. Es macht etwas mit deinem Selbstbewusstsein!

Das ist für mich das ultimative Argument.

Kennst du das Gefühl, wenn du dich ständig hinterfragst? Wenn du dich fragst, ob du wirklich gut genug bist? Wenn du deine Food-Fotos kostenlos herausgibst, passiert genau das. Du stellst deinen eigenen Wert infrage. Es fühlt sich an, als ob du dich selbst untergräbst. Du gibst dir selbst das Signal, dass deine Arbeit nicht viel wert ist – und das geht tief ins Mark.

Das ist hart, ich weiß.
Aber es ist die Wahrheit. Indem du deine Food Fotos umsonst rausgibst, schätzt du dich selbst nicht wert. Du gerätst du in eine mentale Abwärtsspirale. Du hast in diesem Moment nicht das Selbstbewusstsein, um dafür einzustehen, dass deine Arbeit etwas wert ist! Erinnerst du dich an diese fiesen Gedanken, die wir alle mal haben?

„Ich bin nicht gut genug“
„Ich bin keine richtige Fotograf:in“
„Alle anderen sind besser“

Indem du deine Fotos kostenlos rausgibst, verstärkst du diese Gedanken.
„Klar, dass niemand für meine Fotos zahlen will. Ich bin ja auch nicht gut genug.
„Klar, dass ich kein Geld für meine Fotos verlangen kann, ich bin ja keine richtige Fotografin.

Und so gerätst du immer mehr in einen Strudel aus Selbstzweifeln.

Du bist es wert, fair bezahlt zu werden! Also, um deiner selbst willen: Gib deine Fotos nicht kostenlos heraus.

Die Voraussetzung für gut bezahlte Foto-Jobs sind erstklassige Food Fotos.

…und 1 Grund, warum du kostenlos fotografieren sollst

Um zu üben. Für dich selbst.

Diese Art Shooting nennt man „freies Shooting“. Es sind Shootings, die du nur für dich umsetzt. Um etwas Neues auszuprobieren, zu üben, zu lernen. Und um ein ausdrucksstarkes Portfolio aufzubauen, das zahlende Kunden anzieht.

Denn EINE Voraussetzung gibt es, um mit deinen Food Fotos Geld zu verdienen: Deine Food Fotos müssen erstklassig sein!

Aber hier kommt der wichtige Punkt: Es geht um bewusstes und strategisches Üben. Du solltest nicht einfach wahllos kostenlose Shootings anbieten, sondern dir ganz gezielt Projekte aussuchen, die dich weiterbringen. Fokussiere dich auf die Gerichte oder Getränke, die du am liebsten fotografieren möchtest, oder auf Techniken, die du perfektionieren willst. Du arbeitest in diesen Momenten nicht umsonst – du investierst in deine Zukunft und in dein Portfolio.

Nur durch Übung wirst du besser. Und mit genug Übung wirst du schnell zahlende Kunden anziehen, die dir mehr anbieten als eine Packung Müsli als Bezahlung. Investiere für dich in deine Entwicklung, aber halte immer das Ziel im Auge: Dein Portfolio soll der Magnet für hochwertige Aufträge sein.

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Fazit: Deine Arbeit hat einen Wert, den deine Kunden bezahlen sollten

Deine Kunden erhalten von dir weit mehr als nur ein Food-Foto. 

Sie profitieren von:

  • deinem Fachwissen: Du kennst die Branche und verstehst, wie du Food-Fotos machst, die so richtig lecker aussehen.
  • deinem professionellen Workflow: Du arbeitest strukturiert und effizient, was deinen Kunden Zeit und Arbeit spart.
  • deiner hochwertigen Ausrüstung: Deine Bilder haben dank deiner Technik und Ausrüstung eine top Qualität.
  • einem erstklassiges Kundenerlebnis: Du sorgst dafür, dass deine Kunden zufrieden und glücklich sind.
  • deiner Zeit und Energie: Du investierst deine gesamte Energie in jeden Auftrag.

Auch als Anfänger: Deine Arbeit zählt

Selbst wenn du gerade erst angefangen hast, ist deine Arbeit bereits wertvoll. Du steckst mehr Zeit, Energie und Geld in deine Projekte, als dir vielleicht bewusst ist. Es ist nur fair, dass du dafür entsprechend honoriert wirst.

Unbezahlte Anfragen in bezahlte Aufträge verwandeln 

Auch Anfragen nach unbezahlten Food-Fotos kannst du in bezahlte Aufträge verwandeln! Damit stärkst du nicht nur deinen Selbstwert, sondern baust dir auch dein Geschäft erfolgreich auf.

Mehr Informationen zu Pricing und wie du deine Dienstleistungen professionell anbieten kannst, lernst du in meinem Online-Programm „ErfolgsRezept“. Schau dir auch mein YouTube Video “Preise in der Food-Fotografie” an. 

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Häufig gestellte Fragen zur fairen Bezahlung in der Food-Fotografie

Es mag verlockend erscheinen, am Anfang deiner Karriere kostenlose Arbeiten anzunehmen, um Erfahrungen zu sammeln oder dein Portfolio aufzubauen. Allerdings signalisiert das deinen potenziellen Kunden, dass deine Arbeit keinen Wert hat. Selbst als Anfänger solltest du für deine Arbeit eine faire Vergütung verlangen. Du investiert Zeit, Energie und Ausrüstung und das hat einen Wert!

Wenn dir Unternehmen nur Produkte oder Reichweite anbieten, solltest du höflich, aber bestimmt ablehnen und klar kommunizieren, dass deine Arbeit ein Honorar verdient. Du kannst vorschlagen, stattdessen über eine bezahlte Kooperation zu sprechen. In meinem Online-Programm „ErfolgsRezept“ zeige ich dir, wie du solche Anfragen in bezahlte Aufträge verwandeln kannst.

Ja, es gibt eine Ausnahme: Wenn du ein freies Shooting machst, um zu üben und dein Portfolio aufzubauen. Diese Shootings führst du nur für dich selbst durch, um neue Techniken auszuprobieren und deine Fähigkeiten zu verbessern. Solche Projekte sind eine Investition in deine Zukunft und sollten strategisch ausgewählt werden, um dich als Fotograf weiterzubringen.

Es ist wichtig, dass du den Wert deiner Arbeit klar und selbstbewusst kommunizierst. Betone die Expertise, die du in jedes Projekt einbringst, den professionellen Workflow, den du anbietest, und die hohe Qualität deiner Arbeit. Zudem solltest du die Zeit und Energie, die du in jedes Projekt investierst, nicht unterschätzen. In meinem Online-Programm “ErfolgsRezept” zeige ich dir Wege, wie du deinen Wert überzeugend kommunizierst und faire Honorare aushandeln kannst.

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